Vegetarisch/Vegane Restaurants in Paris 1. Allgemeine Informationen Paris bietet eine Vielzahl an Restaurants mit vegetarisch/veganer Küche. Abgesehen von den vielen rein vegetarisch/veganen Restaurant gibt es auch noch viele Restaurants, die zwar nicht rein vegetarisch kochen (daher auch Fisch und Fleisch servieren), jedoch gesondert vegetarisch/vegane Speisen in ihrem kulinarischem Repertoire anbieten. Diese nicht 100% vegetarischen Restaurants bleiben aber trotzdem in dem folgenden Bericht unerwähnt. Worauf sollte mensch bei einem Restaurantbesuch in Paris achten? In Paris ist es üblich wenn mensch ein Bistro/Restaurant betritt vom Kellner sich einen Platz zuweisen zu lassen. Kommentarlos ins Restaurant zu gehen und sich einfach selbst einen freien Platz auszuwählen gilt eher als unfreundlich bzw. geziemt sich nicht. Oftmals sind reservierte Tische nicht sichtbar gekennzeichnet und nur der Kellner weiß um die freien Plätze Bescheid. Um etwaigen Missverständnissen im Vorhinein zu entgehen, einfach auf den Kellner/Kellnerin kurz warten und sich einen Platz zuteilen lassen. Paris ist keine billige Stadt – das hat sich uns auch in den Restaurantbesuchen offenbart. Prinzipiell – so weit ich das beurteilen kann – ist mit 20-30 Euro pro Restaurantbesuch pro Person zu rechnen. Wenn ich essen gehe, habe ich auch meist einen deftigen Hunger und bestelle mir dann einfach was ich haben möchte. In dieser Situation ist mir das monitäre Wohlbefinden eher zweitrangig. Jedoch in 4 von den 8 besuchten kulinarischen Spots war Speis und Trank verhältnismäßig billig, in 2 davon waren die Preise sogar niedriger als in vergleichbaren Wiener Restaurants. Es ist schwierig und meist auch unnütz, allgemeine Behauptungen aufzustellen, aber um einen Überblick zu bekommen vielleicht ganz hilfreich. Das Essen ist – meiner Erfahrung nach - tendentiell ein bisschen teuerer aber das ist normal für Restaurants in der Innenstadt. (Das Gasthaus Schillinger ist von den Preisen her auch billiger als die Biobar von Antun im ersten Bezirk). Was uns anfangs jedoch sehr ins Auge gestochen ist, sind die Getränkepreise. Die sind fast überall – außer in den schon vorher angesprochenen Ausnahmen – relativ hoch. Wasser, Fruchsäfte kosten zwischen 3-4 Euro, Tee gibt es ab 4,00 Euro, ein kleines Bier kostet meist so um die 5,00 Euro, Wein gibt es meist flaschenweise zu erstehen so circa ab 12,00 Euro die Flasche. Ein Expresso rangiert zwischen 2,00 – 2,50 Euro . Natürlich kommt es auch bei den Getränken auch darauf an, wo mensch etwas konsumiert. In den „schickeren“ Vierteln ist es gewohnheitsmäßig auch teurer. Was aber sehr positiv zu bemerken ist und an dieser Stelle auf keinen Fall fehlen sollte ist dass es in jedem Restaurant gratis Leitungswasser gibt, das von den Kellnerinnen immer unaufgefordert gebracht wird bzw. schon am Tisch steht. Im Gegensatz zu österreichischen Verhältnissen ist es auch kein Problem kein Getränk von der Karte zu bestellen – mensch wird nicht von den Kellnerinnen unfreundlich oder anders behandelt. Alle 8 Restaurants bzw. Lokale sind rauchfrei!
27-31, Rue du Bourg Tibourg 75004 Paris. Tel.: 01/40419503. www.vscoeur.com Das „La Victoire...“ wurde erst 3 Wochen vor unserem Besuch in der Rue du Bourg Tibourg neu eröffnet, was mensch sofort beim Betreten am innovativen Design der Räumlichkeiten feststellen kann: das in stilvoll mediterranen Pastellfarben gehaltene Ambiente erzeugte bei uns ein gemütliches Wohlbefinden. Platz ist ausreichend vorhanden – so circa für 50 Personen. Auch von der kulinarischen Seite zeigt sich das „La Victoire..“ einfallsreich und vielseitig: typisch französische Gerichte, sowie Indisches, Südamerikanisches und auch „Fake Meat“ Optionen sind in der delikaten Speisekarte vertreten. Sehr empfehlenswert sind z.B.: das Seitan Steak in Pilzsauce oder das vegetarische „Huhn“ mit Fenchel, Oliven und Tomaten. Insgesamt waren wir drei mal im „La Victoire..“ essen, konnten aber leider nicht das gesamte Angebot durchkosten. Mehr als 2/3 der Speisen können auf Wunsch vegan zubereitet werden, für Fragen und Anregungen dahingehend ist das nette Kellnerteam immer offen und zugänglich. An Sonn- und Feiertagen besteht auch die Möglichkeit für 21 Euro zu brunchen. Der „Brunch of La Victoire“ bietet Kaffee, Tee, Fruchtsäfte, Soja Joghurt, Tofu „Eierspeis“ mit Seitan Stücken, Brot und Croissants. Im „La Victoire....“ ist alles zu finden, was das vegetarische Herz begehrt!
Das „Le Potager du Marais“ ist vom Innendesign eines der wohl auffälligsten der von uns besuchten Restaurants: das schmale Lokal mit circa 10 zwei Personen Tischen überzeugt durch rustikales aber edles Flair. Eine Reservierung empfiehlt sich stark, da der Platz begrenzt ist und das Restaurant zum länger sitzen bleiben und genießen einlädt. Auf der Speisekarte finden sich traditionell französische vegetarische Biogerichte, wie „Kaviar“ von der Melanzanie, Karottensuppe, Seitan in Rotweinsauce, Tofu mit provenzialischem Gemüse auf Buchweizen, Kartoffelauflauf, usw. Das vegane Angebot ist im zweisprachigen Menü (französisch/englisch) extra gekennzeichnet. Für Weinliebhaberinnen bietet das „Le Potager du Marais“ auch eine gediegene Auswahl an Bio Weinen. Preislich spielt dieses Restaurant auch in der Oberliga mit: 25,00 Euro pro Person bei Vor- und Hauptspeise plus Getränk sind auf der Rechnung zu erwarten. Echte Qualität hat eben seinen Preis.
92, Rue du Chemin Vert, 75011 Paris, Tèl.: 01/43558388. Metrohaltestelle: Saint-Maur Linie 2 oder 3. 10 min. zu Fuß entfernt vom Friedhof Père Lachaise. Um im „Tien Hang“ problemlos essen zu können, empfiehlt es sich wirklich zu reservieren, da angebotener Platz nicht mit der Frequenz der KundInnen mithalten kann. Das Restaurant bietet taiwanesische bzw. asiatische Küche der Extraklasse – wie das Vegetasia in Wien – mit diversen „Fake Meat“ bzw. „Mock Meat“ Optionen im ungemein preiswerten Anbot. Der „fehlende“ Platz wird durch das extrem schnelle Service wettgemacht, sodass mensch in relativ kurzer Zeit ausgesuchte Spezialitäten wie z.B.: Gemüse, Nudel, Reis und Tofugerichte, sowie vegetarisches „Huhn“, „Rind“ und „Schwein“ in zahlreichen Variationen genießen kann. Das umfangreiche Menü gibt es auch in Englisch. Jedoch sollte mensch bei Wunsch nach rein pflanzlichen Speisen sich mit dem/der Kellner/in absprechen. Ich würde es als ein Muss bezeichnen in diesem kleinen aber feinen vegetarischen Familienbetrieb vorbeizuschauen und sich von der Freundlichkeit der Betreiberinnen und der kulinarischen Vielseitigkeit überzeugen zu lassen.
24, Rue Cail, 75010 Paris, Tèl.: 01/42057843. www.restaurationindienne.com Metrohaltestelle: Gare du Nord oder La Chapelle. Das „Krishna Bhavan“ ist ein traditionell süd-indisches vegetarisches Restaurant im Norden von Paris. Es kann zwischen 20 und 25 Personen kulinarisch beherbergen. Das Interieur ist geprägt von hinduistischer Symbolik, gepaart mit stoischer Gelassenheit. Von der ersten Sekunde unseres Besuches an hatte ich das Gefühl, mich direkt in Indien zu befinden. Die Speisekarte bot uns eine breit gefächerte Auswahl an indischen Köstlichkeiten, für die mensch normalerweise auf den Subkontinent reisen müsste. Vegane Speisen sind in Beratung mit dem Kellner herauszufinden, da bei einigen aber nicht übermäßig vielen Gerichten Milch oder Joghurt verwendet wird. Auch preislich gesehen fanden wir uns in fast indischen Verhältnissen wieder, da z.B.: ein Chapati (siehe Foto: Dahl, Melanzani, Chutney und 2 indische Palatschinken) nur 5,00 Euro kostete und mensch normalerweise nach einem solchen Gericht wirklich satt ist. Nach dem Besuch im „Krishna Bhavan“ wurde unser körperliches und seelisches Wohlbefinden – zumindest für kurze Zeit – vollständig regeneriert.
9, Rue De La Cerisaie, 75004 Paris, Tèl.: 01/40270495. Metrohaltestelle: Bastille Sortie Henri IV. 3 Gehminuten von der Opera de Bastille entfernt. Das „Grand Appetit“ ist das einzige komplett vegane Restaurant, welches wir während unserem Aufenthalt besuchen konnten. Gleich 3 Gehminuten von der Bastille entfernt ist es öffentlich sehr gut erreichbar. Für circa 40 – 45 Personen gibt es in diesem etwas größeren und nettem Restaurant Platz. Wir besuchten das „Grand Appetit“ abends und hatten damals die ungeteilte Aufmerksamkeit der beiden Betreiberinnen/Köchinnen (außer uns war nur ein anderer Gast zu verzeichnen) auf unserer Seite, die uns sehr geduldig und freundlich Essens- und Getränkevorschläge unterbreiteten. Die Küche ist „typisch“ makrobiotisch und abgesehen von einigen asiatischen Standardgerichten fanden wir auch unter anderem typisch französische Speisen wie z.B.: eine vegane Tarte/Quiche Lorain samt vielseitiger Salatbegleitung auf der Abendkarte. Ein weiterer sehr positiver Eindruck im „Grand Appetit“ war, dass es gratis wohlschmeckenden Kakaobohnen Tee zur freien Entnahme gab. Nicht nur die angenehme Atmosphäre, das liebevoll zubereitete Essen und die äußerst freundlichen Damen, sondern auch das allgemeine Preisniveau der Getränke und Speisen, konnten uns vollstens vom „Grand Appetit“ überzeugen. Mit großem Appetit und Erwartungen gingen wir hinein und wurden in keinster Weise enttäuscht.
2, Rue Truffaut, 75017 Paris, Tèl.: 01/43879679. Metrohaltestelle: Place Clichy oder Rome. In der Nähe vom Friedhof Montmartre bzw. vom Moulin Rouge; in Monmatre gelegen. Das „Joy in Food“ ist ein gemütliches und sehr heimeliges Restaurant in der Nähe des Cimetiere de Montmartre. Als wir zum ersten Mal das Lokal betraten, glaubten wir in eine private Pariser Wohnung geraten zu sein. Von den Räumlichkeiten her besticht das „Joy in Food“ durch einen einzigartigen und familiären Wohnzimmercharakter. Die platzsparende Küche ist direkt und sichtbar im „Wohnzimmer“ integriert, wodurch mensch die Möglichkeit hat bei der Zubereitung der Speisen genau zuzusehen .Wie auch vom Essensangebot her, erinnerte mich das Lokal sogleich an das Wiener „Shivho“ (das ehemalige Green Way). Das heutige Tagesmenü zu entschlüsseln fiel uns anfangs nicht so leicht, da es in französisch war und die Besitzerin/Kellnerin/Köchin wenig Englisch sprach. Mithilfe eines Gastes aber, konnten wir den Wunsch eines veganen Tagestellers bei der Köchin deponieren und genossen diesen dann in seiner ausgesprochenen reichhaltigen und köstlichen Form. Mit dabei am Teller waren diverse Rohkostsalate, 2 Buchweizengerichte und eine Linsensoße. Preislich gesehen war der Besuch im „Joy in Food“ ebenfalls eine angenehme Begebenheit: für circa 15,00 Euro (inklusive Saft und Kaffee) wurden wir sehr gesund, günstig und gut verköstigt.
15, Rue Lucien Sampaix, 75010 Paris, Tèl.: 06/82637274. www.bobsjuicebar.com Bob`s Juice Bar ist eine kleine Salat und Saftbar im Norden Paris. Bei Bob einzukehren kann mensch sehr günstig mit einem Streifzug durch Montmatre bzw. einem Besuch des Sacre Coeurs kombinieren. Die Bar bietet ein gemütliches ungezwunges Ambiente mit circa 10 Sitzplätzen. Laut J.P – einem Mitarbeiter- ist es gescheiter erst nach dem Mittagstrouble etwa ab 14.00 in die Bar zu kommen, um stressfrei die kulinarische Angebote nutzen zu können. Natürlich besteht auch hier die „Take Away“ Option. Bob's Juice Bar bietet Müsli, Muffins, Suppe, Salat, Sandwiches, frisch gepresste Fruchtsäfte und Smoothies an. Alle Snacks und Getränke sind vegetarisch und werden täglich frisch zubereitet. Das vegane Angebot ist zu erfragen, denn Salat, Suppe und Sandwiches sind jeden Tag verschieden. Unser Besuch dort war sehr entspannend und wir konnten unsere Energiereserven durch die leichte, vitaminreiche Kost wieder aufladen.
8, Rue Xavier Rivas, 75005 Paris, Tèl.: 0143263600. www.maozveg.com Maoz Falafel ist eine mittlerweile weltweite „Fast Food“ Kette mit diversen Lokationen in Europa, Amerika und Asien. Eine Filiale von Maoz gibt es auch in Paris. Bei Maoz kann mensch sich schnell mit Falafel, Pommes, Salat und einigen Getränken verköstigen. Sie bereiten Falafel in Brottaschen zu und der/die Kundin kann sein individuelles Falafel an der Selbstbedienungssalatbar eigenständig kreieren. Es besteht eine breite Auswahl an Gemüse, Rohkost und „Pestos“ zur „freien“ Entnahme. Fast alle dieser Zutaten sind rein pflanzlich, außer 1-2 Salatmixturen mit Mayonnaise – am besten vor Ort die unveganen Zutaten erfragen. Was auf alle Fälle nicht im Falafel Sandwich fehlen darf ist die auch angebotene vegane Sesamsoße. Der Kostenpunkt für ein Falafel Sandwich beläuft sich auf 4,40 Euro, es gibt auch verschiedene Kombiangebote mit Getränk und Pommes Frites. Maoz bietet zwar Sitzmöglichkeiten an (3 Tische für je 2 Personen), jedoch empfiehlt es sich einfach vom „take away“ Gebrauch zu machen, das Essen mitzunehmen und entweder vorm Notre - Dame gemütlich zu speisen oder bzw. am nahe gelegenen Seine-Ufer einen Spaziergang Richtung Louvre zu machen.
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