Warum vegan? > Häufige Fragen
INHALTSVERZEICHNIS
1. Müssen wir nicht Fleisch essen um zu
überleben?
2. Fressen Tiere sich nicht auch
gegenseitig?
3. Und was ist mit Pflanzen, die können
doch auch fühlen?
4. Aber Fleischessen ist doch natürlich,
wir sind schließlich Allesfresser?
5. Fleischessen ist bei uns Tradition
und das schon seit Jahrtausenden?
6. Aber irgendetwas müssen wir doch
essen?
7. Die Tiere würden doch aussterben,
wenn wir sie nicht mehr züchten würden?
8. Aber Tiere sind doch nicht so
intelligent wie wir?
9. Wir könnten doch gar nicht genug
Pflanzen anbauen, um uns alle vegan zu ernähren?
10. Warum kümmert ihr euch nicht
zuerst um die Menschen?
11. Aber Gott hat doch die Tiere für den
Menschen gemacht?
12. Die Veganer/Vegetarier sind ja nur verkappte
Fleischfresser, sonst würden sie ihren Tofu nicht in Wurstform essen!
Wenn dir trotz allem noch eine Fragen einfällt, die hier nicht
beantwortet wird, deiner Meinung nach aber auf jeden Fall hier her gehört,
dann mail uns doch einfach: info@vegan.at
Andere FAQ-Ressourcen:


The Vegetarian Resource Group: FAQ´s
Von "müssen" kann gar keine Rede sein - im
Gegenteil! Eine rein pflanzliche Ernährung weist gegenüber der
konventionellen eine Reihe gesundheitlicher Vorteile auf. Wie zahlreiche
ernährungswissenschaftliche Studien zeigen, leiden VegetarierInnen bzw.
VeganerInnen deutlich seltener an Zivilisationskrankheiten wie
Fettleibigkeit, Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Diabetes,
Bluthochdruck, Dickdarmerkrankungen, sowie Eierstockkrebs und Osteoporose.
Darüber hinaus haben VegetarierInnen bzw. VeganerInnen statistisch auch
eine deutlich höhere Lebenserwartung als Fleisch- bzw. AllesesserInnen. Siehe
auch The Vegetarian Resource
Group.
SportlerInnen
wie Boris Becker, Martina Navratilowa, Carl Lewis oder Andreas Cahling
haben bewiesen, dass sich auch Spitzensport bzw. Extremleistungen und eine
vorwiegend bzw. ausschließlich pflanzliche Lebensweise problemlos
miteinander vereinen lassen.
2. Fressen Tiere sich nicht auch gegenseitig?
1. Die meisten nicht-menschlichen Tiere, die für den Nahrungserwerb töten,
wären ohne Fleisch gar nicht überlebensfähig. Menschen sind im
Gegensatz dazu aber keineswegs auf tierliche Produkte - in welcher Form
auch immer - angewiesen um gesund zu leben. Siehe auch Punkt
1
2. Nicht-menschliche Tiere sind darüber hinaus nicht bzw. nur in einem sehr
eingeschränkten Rahmen fähig, sich ihnen bietende Alternativen und deren
Konsequenzen abzuwägen und auf Grund dieser Überlegungen zu entscheiden.
Deshalb können wir uns hier auch nicht so einfach unserer
moralischen Verantwortung entziehen, indem wir uns auf andere Lebewesen
berufen, die zu keiner bzw. lediglich einer sehr stark eingeschränkten
Wahl fähig sind. Wir Menschen haben auf Grund unseres Lebensstandards in
Europa jedoch sehr wohl diese freie Wahl.
3. Und was ist mit Pflanzen, die können
doch auch fühlen?
1. Auch wenn dem so wäre, würden bei einer rein
pflanzlichen Lebensweise weit weniger Pflanzen getötet werden, da bei
einer Fleisch-orientierten Ernährung das drei- bis zehnfache an Pflanzen
gebraucht wird, um damit jahrelang die Nutztiere zu füttern, die schließlich
geschlachtet werden sollen. Durch diesen vermeidbaren Umweg - auch
nicht-meschliche Tiere geben ja schließlich Energie in Form von Wärme ab
bzw. müssen Stoffwechsel betreiben - geht daher unweigerlich Energie in Form von
pflanzlichen Kalorien bzw. Pflanzen verloren, was durch einer veganen
Lebensweise leicht zu vermeiden wäre.
2. Biologischer Sinne von Schmerz ist, sich der
Schmerzquelle zu entziehen. Schmerzempfinden für Pflanzen erscheint daher
logisch zwingend zwecklos, da sie sich nicht der Schmerzquelle durch
Flucht entziehen können.
3. Keine wissenschaftliche Studie hat (bis heute) bei
Pflanzen je ein Zentralnervensystem feststellen können. Dies wäre nach
heutigem Wissensstand jedoch für Leidensfähigkeit eine grundlegende
Notwendigkeit.
4. Aber Fleischessen ist doch natürlich,
wir sind schließlich Allesfresser?
Menschen können uns zwar offensichtlich auch von Fleisch ernähren,
Es ist aber keineswegs so, dass Dinge die vielleicht "natürlich"
sind, einerseits auch gesund und vor allem andererseits auch ethisch
richtig sind. Mit dem schlichten Verweis auf die Natur, kann nicht nur
Speziesismus, sondern auch problemlos Rassismus, Sexismus oder
alle Formen des Sozialdarwinismus gerechtfertigt werden.
Wir sind aber eben keine reinen biologischen Maschinen,
die blind ihren Genen folgen müssen, sondern haben sehr wohl auch einen
persönlichen Entscheidungsspielraum, indem wir uns für verschiedene
Lebensweise genauso, wie gegen Diskriminierung oder Mord entschließen können,
dazu ja sogar moralisch verpflichtet sind.
5. Fleischessen ist bei uns Tradition
und das schon seit Jahrtausenden?
Mord, Vergewaltigung und Krieg gibt es auch schon immer -
zumindest aber seit tausenden Jahren -, folgert daraus aber auch, dass wir
nicht mehr dagegen kämpfen sollten? Nein, natürlich nicht. Traditionen
sollten natürlich auch immer wieder auf ihre Richtigkeit hinterfragt
werden und gegebenenfalls eben einfach aufgegeben werden. Das etwas nur
"weil es immer schon so war" auch "immer so sein
muss", ist natürlich kein ausreichendes Argument, um unseren Umgang
mit anderen leidensfähigen Lebewesen in irgendeiner Form zu
rechtfertigen.
6. Aber dann dürfte ich doch gar
nichts mehr essen, was soll ich denn sonst essen?
Keine Produkte aus tierlicher Herkunft zu konsumieren, bedeutet
keinesfalls auf alles bisher gewohnte "verzichten" zu müssen. VeganerInnen
ernähren sich aus einer breiten Palette an pflanzlichen Lebensmitteln, wie
Gemüse, Obst, Getreide, Nüsse, Hülsenfrüchte etc., und auch Pilzen. Jedes
einzelne Honig-, Ei-, Milch- bzw. Fleischprodukt kann durch eine adäquate
vegane Alternative ersetzt werden. Einige Beispiele dafür sind: Sojamilch,
Glutenschnitzel, Tofu, Miso, Tempeh, Ahornsirup etc. Siehe auch "Vegan Cooking" oder die Vegan Info: Pflanzliche Alternativen.
7. Die Tiere würden doch aussterben,
wenn wir sie nicht mehr züchten würden?
1. Unsere westliche Intensivlandwirtschaft geht
unaufhaltsam Hand in Hand mit einem Verlust an Biodiversität. Dies
bedeutet, dass jedes Jahr zig Tierarten aussterben, da sie der Konkurrenz
mit modernen Zuchttieren bzw. den vom Menschen veränderten Landschaften,
nicht standhalten können. Gerade der Einsatz von Gentechnik in der
Landwirtschaft hat diese ökologisch bedenkliche Entwicklung nur noch
verstärkt.
2. Es darf primär nicht relevant sein ob eine Tierart nun
ausstirbt oder nicht, im Vordergrund sollte immer unsere Sorge um das
Individuum bleiben, das nicht alleine auf seine Spezies reduziert
werden darf. Wichtig ist vielmehr, dass jedes einzelne nicht-menschliche Tier in der
Landwirtschaft ausnahmslos und zwangsläufig leidet, wenn es um die
Produktion von Fleisch, Eiern, Wolle, Leder oder Milch geht.
8. Aber Tiere sind doch nicht so
intelligent wie wir?
1. Intelligenz ist natürlich ein sehr relativer Begriff.
Wenn wir Intelligenz alleine an unseren menschlichen mathematischen oder
sprachlichen Fähigkeiten messen, dann sind nicht-menschliche Tiere
vielleicht wirklich nicht besonders intelligent. Aber warum sollten wir
gerade diese spezifisch menschlichen Fähigkeiten heranziehen um
Intelligenz zu messen. Es gibt sehr wohl auch verschiedene
nicht-menschliche Tiere die uns etwa an Abstraktionsfähigkeit,
Orientierungsvermögen oder sensitiven Wahrnehmungsvermögen bei weitem übertreffen.
Diesen Kriterien nach wären wir zweifellos wenig intelligent.
2. Intelligenz sollte keinen wesentlichen Ausschlag dafür
geben, wenn es um Leben oder Tod geht. Menschliche Babys etwa sind herkömmlichen
menschlichen Kriterien nach zu urteilen wahrscheinlich auch nicht allzu
"intelligent", trotzdem finden wir es falsch sie deswegen zu töten
und zu essen oder Versuche an ihnen durchzuführen.
9. Wir könnten doch gar nicht genug
Pflanzen anbauen, um uns alle vegan zu ernähren?
Siehe auch Punkt 1
Siehe auch Punkt 3
10. Warum kümmert ihr euch nicht
zuerst um die Menschen?
1. Gegenfrage: Wen bzw. wie hindert eine vegane Ernährung
beim Kampf gegen Unterdrückung bzw. für Menschenrechte?
2. Der Kampf gegen Speziesismus ist genauso wichtig und
untrennbar verbunden mit dem Kampf für Emanzipation. Zwischen Mord und
Ausbeutung von nicht-menschlichen Tieren durch den Menschen und der
Diskriminierung bzw. Unterdrückung von Menschen - zum Beispiel durch
Rassismus
oder Sexismus - gibt es darüber hinaus in zahlreichen Punkten deutliche
Parallelen und Überschneidungen. Für die Befreiung der Tiere zu Kämpfen
bedeutet unweigerlich auch für die Emanzipation unter Menschen
einzutreten.
11. Aber Gott hat doch die Tiere für
den Menschen gemacht?
THE JEWISH VEGETARIAN
AND ECOLOGICAL SOCIETY
Ahimsa
Jesus war ein
Vegetarier
islamveg.com
www.allewesen.org
12. Die Veganer/Vegetarier sind ja nur
verkappte Fleischfresser, sonst würden sie ihren Tofu nicht in Wurstform
essen !
Das Verpacken von Nahrung "mittlerer Konsistenz" in
Wurstform ist eine der einfachsten Methoden. Die Fleischfresser haben kein
Patent darauf. Nur um nicht in den Verdacht zu kommen, eigentlich doch Fleisch
essen zu wollen, werden die Veganer ihr Tofu nicht in Form einer Sonnenblume
auf den Markt bringen.
Abgesehen davon sind Fleischersatzprodukte ideal für dem
Umstieg vom Fleischessen zum Vegetarismus. Die meisten Menschen sind nicht
als Veganer aufgewachsen sondern entschliessen sich aus ethischen Gründen
zu dieser Lebensweise. Sie essen also aus Mitgefühl mir den Tieren keine
Tiere mehr und nicht deshalb weil Fleisch ihnen nicht schmeckt. Fleischersatzprodukte
helfen dabei, alte Kochgewohnheiten und Lieblingsspeisen nicht aufgeben zu
müssen.
Ein Webpelzmantel ist natürlich die bessere Wahl als ein
Mantel aus 100 erschlagenen Robbenbabies - genauso ist es mit Würsteln
und Schnitzeln aus Soja und Weizen. Mit verkappter Fleischeslust hat das also
nichts zu tun sondern mit Respekt vor leidensfähigen Lebewesen.
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